Die Geschichte der Volksschule Pregarten
Schulen gab es früher nur in Klöstern und größeren Siedlungen. Da Pregarten eine sehr kleine Siedlung war, konnte man nicht von einer Schule reden.
Vor rund vierhundert Jahren unterrichteten meist Handwerker die Kinder in kleineren Orten. 1683 wurde in Pregarten erstmals ein Lehrer erwähnt, der gleichzeitig Kirchendiener war.
Genaueres weiß man erst ab dem Jahr 1780. Der Färber und Weber Josef Bodingbauer soll in seiner eigenen Werkstätte das Lesen und Schreiben unterrichtet haben. Man nimmt an, dass es sich um die
heutige Bäckerei Stöcher handelt, da das Haus als „das alte Schulhaus“ bekannt ist. Nach seinem Tod setzte 1785 der Schneider Josef Deiml den Unterricht fort.
Erst unter Kaiser Josef II musste in jeder Pfarre eine Schule gegründet werden. Die Pregartner Bürger erwarben das „Gaishofer Häusl“ ( Haus Affenzeller/ heute Schuhhaus Kern) in der
Gutauerstraße. Dieses Gebäude diente von 1787 bis 1912 als Schulhaus. Der erste Schulleiter hieß 1787 Matthias Derschmidt Auch damals kontrollierte eine Schulaufsicht das Unterrichtsgeschehen.
Der Dechant von Wartberg und einige angesehene Bürger des Ortes fungierten als Ortsschulrat.
Früher gab es keine Schulpflicht. Es blieb den Eltern überlassen, ob sie ihr Kind unterrichten ließen oder nicht. Der Lehrer hatte keinen festen Gehalt. In Form von Sammlungen wurde sein Lohn finanziert. Um das Gehalt aufzubessern, übernahm der Lehrer noch Mesner und Organistendienste.
Allmählich bürgerte sich die 6-jährige Schulpflicht ein. Hatte ein Kind die Wochenschule absolviert, besuchte es drei Jahre lang die Sonntagsschule.
1829 wurde die Schule um eine Klasse erweitert. Einige Jahre später gab es bereits 3 Lehrzimmer.
1885 wurde die Schule vierklassig. Auch gab es eine genaue Schulsprengeleinteilung (deckt sich ungefähr mit der heutigen Einteilung – ausgenommen Selker).
Pregarten entwickelte sich zu einem aufstrebenden Markt und die Bevölkerung wuchs. Dechant Edelmüller schenkte der Schulgemeinde 1903 einen Grund neben dem Pfarrhof, mit der Auflage, dass
innerhalb von 5 Jahren ein neues Schulgebäude errichtet werden muss. Am 21. 7. 1911 wurde mit dem Bau des neuen Schulgebäudes begonnen. Der Bau schritt rasch voran. Am 1. 11. war der Rohbau
fertig gestellt. Im August 1912 wurde das Gebäude bezogen und am 15. Oktober 1912 feierlich eröffnet.
Im Herbst 1938 wurde der Wunsch nach einer Hauptschule immer größer. Zu Schulbeginn 1939 wurden die Lehrerwohnungen in Klassen umfunktioniert. Nun befanden sich 4 Klassen Hauptschule und 4 Klassen Volksschule im Gebäude. Ab Herbst 1945 wurden 4 Klassen in der ehemaligen Steingutfabrik (Bruckmühle) provisorisch errichtet, da das Schulgebäude von der Roten Armee beschlagnahmt worden war. Ende November 1945 übersiedelten alle Klassen wieder in das Volksschulgebäude, wo unter erschwerten Bedingungen (keinerlei Unterrichtsmittel standen zur Verfügung) der Unterricht wieder aufgenommen wurde.
1946 bezog die Hauptschule ihr erstes eigenes Gebäude (heutiges Haus Hartig, Sandleiten).
1956 wurde die Musikschule gegründet. Der Musikunterricht erfolgte in den Räumen der Volksschule.
1957 entstanden die ersten Pläne für ein Schulbaugroßprojekt. Es sollten eine Volks- und Hauptschule gebaut werden.
1959 wurde die Hauptschule eingeweiht.
Der westlich des Hauptschulgebäudes geplante Bau der Volksschule wurde nie verwirklicht. Am 8. 2. 1969 wurde der Turnsaaltrakt der Hauptschule eröffnet. Auf Grund der steigenden Schülerzahlen verlangten sowohl die Volksschule als auch die Hauptschule nach einer Erweiterung.